Fest 2017

(hb) „Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten“ – das ist der Gründungsgedanke mit dem die ersten Trachtenvereine zu Erhalt und Pflege der Tracht gegründet wurden. So auch der GTEV „Trauntal“ Traunstein im Jahr 1892. Zunächst unter der Bezeichnung die „Hochfellner“, jedoch nur exklusiv für Bürger der Stadt. Es kam bald zu erheblichen Zwistigkeiten, ein Teil der Mitglieder verließ den Verein und gründete 1894 den heutigen GTEV „Trauntal“ Traunstein. Die „Trauntaler“ nahmen auch die umliegenden Burschen, Männer und Frauen in ihren Verein auf, die der Trachtensache positiv gegenüberstanden. „D´Hochfellner“ wurde aufgelöst und mit dem „Trauntaler“ –Verein verschmolzen. Kurz darauf traten die „Trauntaler“ dem Gauverband I bei, der zugleich seinen Sitz in Traunstein hat. Ein reges Vereinsleben für Jung und Alt mit vielen Festen, freundschaftlichen Treffen und natürlich auch dem traditionellen Preisplatteln etablierten sich parallel zu den Feierlichkeiten des Kirchenjahres.Und so ist es bis heute geblieben. Vom 17. bis 20. August begeht der Verein heuer sein respektables 125 jähriges Jubiläum mit einem umfangreichen und unterhaltsamen Festprogramm mit dem Vereinsmotto „Treu dem guten alten Brauch“. Der Festausschuss mit 8 Personen sowie über 50 motivierten Helfern hat bereits im Herbst 2014 mit ersten Planungen begonnen, das Programm entwickelt und perfekt durchgeplant. Nach dem Tag der Betriebe und Vereine mit offiziellem Bieranstich am Donnerstag 17. August um 20 Uhr im Festzelt am Traunsteiner Festplatz heißt es am Freitag, 18. August „BoarischtritfftOberkrain“. Bei dieser fröhlichen Tanzveranstaltung treffen die Hallgrafen Musikanten auf Oberkrainer Power. Der Samstag, 19.08. beginnt um 18:00 Uhr mit einem Standkonzert der Stadtmusik Traunstein am Traunsteiner Stadtplatz und anschließendem Totengedenken (18:30Uhr) an der Salinenkirche. Der Festabend im Zelt wird ab 20 Uhr von Musik-, Gesangs-, Tanz- und Plattlergruppen des GETV Trauntal gestaltet, als Gäste werden acht Patenvereine die Gaugruppe des Gauverbandes I sowie zur musikalischen Begleitung der Chiemgauer Harfendreiklang, die Wabach Musi, der Stoaner Sänger und die Traunsteiner Stadtmusik erwartet. Durch das Programm führt Heini Albrecht.

Der Festsonntag beginnt traditionell mit einem Weckruf um 6 Uhr, dem Empfang der am Festzug teilnehmenden Vereine zum gemeinsamen Kirchenzug und dem Festgottesdienst am Traunsteiner Stadtplatz.

Anschließend zieht der Festzug mit 40 Vereinen in ihren schönen festlichen Trachten, 18 prächtig geschmückten Festwägen und 20 Musikkapellen über den Maxplatz durchdie Ludwigstrasse, über den Maxplatz durch Maxstrasse, Salinenstrasse, Bürgerwaldstrasse und SiegsdorferStasse hinunter ins Festzelt. Dort kann, wer möchte, den Tag feiern und ab 13 Uhr finden die Ehrentänze mit Verleihung der Meistpreisestatt.

Für Einheimische und Gäste ist die Veranstaltung sicher ein Augen- und Ohrenschmaus, denn das Brauchtum zeigt sich unter dem Jubiläumsmotto des GTEV Trauntal von seiner originalen und authentischen Seite.

Vereinsintern beginnt man bereits am Sonntag, 13.08. mit dem gauoffenen Preisplatteln des Gauverbandes I und des Chiemgau Alpenverbandes mit 180 Dirndl und Buam und 20. Gruppen. Teilnehmer und Zuschauer aus nah und fern sollten sich diese schöne und echte Brauchtumsveranstaltung nicht entgehen lassen.

In seiner 125 jährigen Geschichte hat sich der GTEV „Trauntal“ Traunstein erfolgreich zur Aufgabe gemacht: „Im Sinne der Vereinsgründer die Gebirgstracht zu erhalten, Sitte und Brauchtum zu fördern, alte Tänze weiterhin einzuüben und die Musik und den Gesang der ursprünglichen Volksmusik zu pflegen und getreu dem Wahlspruch „Frisch außa was drin is, ned kriacha am Bauch, in s´Gsicht schaun und d´Händ gem, des is da Trauntaler Brauch.“ zu handeln. Ab 1922 trug man die Einheitstracht, wie sie bis heute im Verein getragen wird. Den Chiemgauer Trachtenhut (Dreher), die forstgrüne Joppe, die grüne Tuchweste, das hellblaue Halstücherl, die grün ausgenähte Hose, den sogenannten Achter-Strumpf (später Wössnerstrumpf) und Trachten-Halbschuhe. 1925 wurde noch für die Dirndln die blaugeblümte Schürzen zum schwarzen Dirndl eingeführt, die Hüte fallen bei Verheirateten und Ledigen etwas unterschiedlich aus. Der Verein zählt heute 439 Mitglieder, Männer und Frauen halten sich die Waage und es kommen erfreulicherweise immer mehr Junge dazu. „Nachwuchs“ ist immer willkommen, denn beitreten kann jeder vom Kind bis zum Rentner.